Schutzhundesport - bei diesem Begriff zucken so manche Hundeliebhaber immer noch zusammen. Zu fest sitzt die Vorstellung vom aggresiven Schutzhund, der mit harten Trainingsmethoden ausgebildet wird. Doch der moderne Schutzhundesport ist hundegerecht und spielerisch - es lohnt sich also, mit alten Missverständnissen aufzuräumen. Der moderne Schutzhundesport möchte die Souveränität, Nervenstärke und das Selbstbewusstsein des Hundes fördern – unkontrollierbare Nervenbündel, Raufer oder Beißer sind hier ganz eindeutig fehl am Platz. Gut ausgebildete Schutzhunde sind äußerst ausgeglichen und reagieren in jeder Situation gelassen – sie haben gelernt, in extremen Reizsituationen cool zu bleiben. Im Schutzhundesport lernt der Vierbeiner, seine Triebe hervorragend zu beherrschen. Eine derartige Ausbildung dauert lange und funktioniert nur, wenn Hund und Mensch einander wirklich vertrauen und wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können.
Der Schutzdienst ist nur ein Bestandteil der sogenannten 'Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde' (IPO) und stellt eine enorm anspruchsvolle Herausforderung für den Vierbeiner und seinen Menschen dar. Deshalb werden für diese Prüfung nur Hunde zugelassen, die bereits mit einer bestandenen Begleithundeprüfung gezeigt haben, dass sie sicher im Gehorsam stehen. In der Regel besteht die IPO aus den drei Teilabschnitten Fährte, Unterordnung und Schutzdienst. An der Kombination dieser Disziplinen lässt sich noch gut der Ursprung der VPG erkennen: Sie ist an die Ausbildung von Diensthunden angelehnt.
Die Grundlage für diese Art der Ausbildung ist der Gehorsam oder auch die Unterordnung. Zur Unterordnung gehören Übungen wie Leinenführigkeit und Unbefangenheit, Freifolge, Sitzübung und dann ist da noch das Ablegen in Verbindung mit Herankommen, das Bringen eines Gegenstandes auf ebener Erde und im Sprung über eine Hürde und eine Kletterwand, das Voraussenden mit Hinlegen, das Ablegen unter Ablenkung sowie die Überprüfung der Schussgleichgültigkeit zu erlernen.
Ebenso gehört zur Ausbildung im Schutzhundesport, dass der Hund eine Fährte lesen und verfolgen kann. Diese Fähigkeit wird je nach Leistungsstufe unterschiedlich geprüft. Die Ausbildung sollte möglichst breit angelegt sein, in unterschiedlichen Geländen mit verschiedenen Erdoberflächen. Besonders zu Anfang sollten diese Flächen vorher nicht allzu oft betreten worden sein, auch Wiesen mit hohem Gras sollten gemieden werden. Der Hund soll sich mit der Nase orientieren und nicht mit den Augen.